Samstag, 13. Dezember 2008
1. (Fly Away)
Ich beobachtete die Sonne wie sie sich langsam und bedächtig Richtung Horizont bewegte. Sie spiegelte sich glühendrot auf dem sich auf und ab bewegenden Wasser des Atlantiks wieder. Dieser Sonnenuntergang faszinierte mich. Ich blieb stehen und sah der Sonne zu. Der Augenblick hatte etwas das ich nicht beschreiben konnte. Es war etwas dass ich noch nie bemerkt hatte. Das vollkommene Strahlen das die gesamte Umgebung in einem kraftvollen roten Licht erstrahlen ließ. Es kam mir vor als würde die Zeit stehen bleiben. Irgendetwas erzeugte in mir eine Verbundenheit zu diesem glühenden Ball der dort am Rande des Himmels schwebte. Als würde eine unsichtbare Verbindung zwischen uns bestehen…als seien wir eins. Ich und die Sonne. Die Sonne und ich. Es kam mir vor als würde sie mich anziehen. Als würde sie mich aus dieser Welt holen. Zu sich holen in ihren strahlenden Glanz. Langsam näherte ich mich dem Saum des Meeres. Ich blieb wieder stehen. Das Wasser des Meeres umspülte leise und sanft meine nackten Füße. Während die Sonne immer stärker leuchtete begann ich wieder zu laufen. Ich lief der Sonne entgegen immer näher immer weiter. Anfangs lief ich auf der Wasseroberfläche, doch schon bald lösten sich meine Füße von Untergrund ab und ich lief hinauf der Sonne entgegen. Immer noch spürte ich die Kraft der Sonne die mich zu sich hinaufzog. Ich fühlte mich leicht. Als wäre ich eine Feder. Ich sah das Meer unter mir. Wie es in ruhigen Wogen immer wieder neue Wellen an den inzwischen schon weit hinter mir liegenden Strand spülte. Ich lies mich fallen. Ich wusste dass ich nicht fallen würde, nicht jetzt nicht hier. Ich erhob mich und flog der Sonne entgegen. Ich kam ihr immer näher während sie jetzt langsam hinter dem Horizont verschwand. Ich wusste nicht wohin ich flog doch das war mir egal. Ich flog weiter während die Sonne sank. Ich flog ihr weiterhin entgegen. Richtung Horizont. Langsam näherte ich mich wieder der Wasseroberfläche und plötzlich wurde mir klar dass die Abenddämmerung bald vorbei sein wird. Dass die Sonne verschwinden würde und dann… ich wusste nicht was dann passieren würde. Ich musste unbedingt vor ihren Verschwinden bei ihr ankommen. Ich flog schneller und schneller aber ich war zu langsam. Die Sonne versank am Horizont und war schon nicht mehr zu sehen. Ich merkte wie ich meine Leichtigkeit verlor und in die Tiefe stürzte. Wie ein Stein fiel ich dem Meer entgegen. Ich schloss die Augen und bereitete mich auf den Aufprall vor. Doch plötzlich merkte ich wie mich etwas zurück zog nach oben weg von Meer. Wieder hinauf in den Himmel. Ich öffnete die Augen und sah in Augen die in ein strahlendes Blau getaucht waren. Direkt vor mir schwebte ein Engel am Himmel. Ich wusste nicht was geschehen war oder was geschehen würde. Doch ich merkte dass er es gewesen war der meinen Fall gebremst hatte. Doch wie? Er schwebte doch dort über mir am Himmel? Die Leichtigkeit kehrte zurück und ich wurde weiter nach oben gezogen. Der Engel breitete seine großen, weißen Flügel aus und flog vor mir voran in den Himmel hinauf. Ich wusste nicht was geschehen würde. Aber ich wusste dass dies kein Zufall war. Irgendetwas in mir sagte mir dass ich gerade zu etwas wichtigem berufen worden war. So folgte ich dem Engel in die Weiten des Himmels hinauf.

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